Friedhöfe können mehr –
denken wir sie neu: für die Trauernden!

„Hier werden Trauerkultur und Friedhofsentwicklung in die Zukunft gedacht – für jede Gemeinde, für jede Stadt ein enorm wichtiges Thema.“

Matthias Horx

Auch bei pflegefreien Grabformen sollten individuelle Trauerhandlungen künftig direkt am Beisetzungsort Verstorbener erlaubt sein. Denn so können viele Menschen ihre Trauer am besten zum Ausdruck bringen und verarbeiten.

Für viele Trauernde ist es heilsam, ihre Beziehung zu den Verstorbenen am konkretem Beisetzungsort auf einer neuen Ebene weiterzuführen. Vor allem hier empfinden viele Trauernde Rituale als heilsam. Das können gedankliche Zwiegespräche sein oder die Gabe von Briefen, Blumen oder anderen Gegenständen. Dabei jedoch kommt es mit der Zunahme an pflegefreien, oft halbanonymen oder anonymen Beisetzungsformen immer häufiger zu emotional tragischen Konflikten, oft verursacht durch Satzungen, die der Trauerbewältigung im Weg stehen. Dies gilt auch für alternative Beisetzungsorte außerhalb von Friedhöfen, wie beispielsweise Beisetzungswälder.

Das ist die zentrale Erkenntnis der Initiative „Raum für Trauer“. Sie wurde in jahrelanger interdisziplinärer Grundlagenforschung wissenschaftlich erarbeitet und im engen Austausch mit Experten aller am Friedhof beteiligten Gewerke bestätigt.

Wenn kommunale und kirchliche Entscheider dieses Wissen umsetzen, ihren Friedhof also künftig nicht mehr als Ort der Toten, sondern als den besten Ort für die Heilung trauernder Hinterbliebener verstehen, können Friedhöfe einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten – als spürbar positive, heilsame Orte für Menschen in Lebenskrisen. Wir wollen Kommunen und Kirchen dazu ermutigen und befähigen, mit kleinen Änderungen an bestehenden Friedhofskonzepten solche Orte zu schaffen und damit eine bessere Fürsorge für Menschen in Lebenskrisen zu bieten.

Ideeller Träger von „Raum für Trauer“ ist die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal. 

Aktuelles

11. Oktober 2024

„Friedhof. Neu denken!“

Friedhofstagung der Evangelischen Kirche von Westfalen am 21. November 2024 in Schwerte.

21. Juni 2024, Stone+tec / Messe Nürnberg

Gen Y und Gen Z erdenken den Friedhof der Zukunft

Junge Praktiker und Wissenschaftler entwickeln mit Zukunftsforscher Matthias Horx ein Zukunftsbild des Friedhofs – mit Impulsvorträgen von Prof. Dr. Dr. Michael Lehofer (Psychologie, Neurologie), Prof. Bart Brands (Landschaftsarchitekt, Stadtplaner) und Günter Czasny (Initiator Raum für Trauer).

Tagesticket Congress inkl. Messeeintritt: 49,00 Euro

15. Februar 2024

Kostenfreier Digitaler Salon des Kuratoriums Immaterielles Erbe Friedhofskultur am 15.2.2024, 18.00 Uhr

Der Labor-Friedhof „Campus Vivorum“

Mit Initiator Günter Czasny

In Süßen, Baden-Württemberg, ist ein Labor-Friedhof entstanden, auf dem Strategien, Konzepte und Gestaltungsbeispiele für einen Friedhof der Zukunft erlebbar werden. Es geht wesentlich um zeitgerechte Räume für die individuelle Trauer, aber auch um neue Gestaltungsformen. Gespräch mit Initiator Günter Czasny über das Konzept dieses „Campus Vivorum“, und fragen, welche Impulse er sich davon für die Friedhöfe von Morgen verspricht.

29. Juni 2023

Ein Friedhof, für die Lebenden gemacht

Experimentierfeld zur Friedhofsentwicklung eröffnet

Am heutigen 29. Juni 2023 wurde der Campus Vivorum eröffnet: Mit ihm zeigt die Initiative Raum für Trauer, wie Gräber den trauernden Angehörigen helfen, wenn sie entsprechend konzipiert sind.

7. März 2023

Friedhofskulturpreis für unser Online-Magazin trauer/now

Andreas Mäsing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e.V. (VFFK), überreichte heute den MEMENTO-Preis an das Team unseres Online-Magazins trauer/now. Anliegen des VFFK ist es, das Kulturgut Friedhof bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln. Mit dem MEMENTO-Preis will er Projekte oder Persönlichkeiten ehren, die sich in besonderer Weise der Friedhofskultur verdient gemacht haben. Andreas Mäsing zu den für trauer/now anwesenden Edith Strassacker, Günter Czasny, Sarah Zinn und Achim Eckhardt: „Für Ihren Einsatz, den Umgang mit Trauer in der deutschen Bevölkerung nachhaltig zu verändern, zollen wir Ihnen und dem Projekt ‚Raum für Trauer‘ mit dem MEMENTO-Friedhofskulturpreis höchste Anerkennung.“


23. Februar 2023

Über zehn Minuten widmete der WDR am 22. Februar der Trauerverarbeitung. „Kugelzwei“ heißt die digitale Marke des Verbrauchermagazins „Markt“ im WDR-Fernsehen. Diesmal standen u.a. der Friedhof als Ort der Trauer und das weltweit erste Experimentierfeld zum Friedhof der Zukunft im Mittelpunkt, das wir derzeit in Süßen anlegen. Wir zeigen dort ab 29. Juni 2023, wie Beisetzungsorte künftig zu einem attraktiven Raum des Abschieds, der Erinnerung und der Begegnung werden können.

30. Dezember 2022

„Wie lassen sich unsere Erkenntnisse mit kommunalrechtlichen Fragen vereinbaren?“
Das haben wir zusammen mit André Könnecke, Geschäftsführer des Verbands der Friedhofsverwalter Deutschlands, für Publicus, den Online-Spiegel für das Öffentliche Recht, beschrieben. Lesen Sie dort unseren Artikel: „Friedhöfe können mehr – sie sollten für die Hinterbliebenen gedacht werden!“

20. September 2022

Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen von Baden-Württemberg und Vorsitzende der deutschen Bauministerkonferenz Nicole Razavi besucht die Initiative am 30.9., um sich über unsere neuesten Erkenntnisse zu informieren.

10. September 2022

Günter Czasny wird am 23.9. auf der European Grief Conference zum psychologischen Wirkpotential von Beisetzungsorten sprechen. Sein Beitrag „Raum für Trauer in Gesellschaft und Kommunalentwicklung – Perspektiven und Chancen“ wurde als einer von voraussichtlich ca. 60 aus über mehreren Hundert eingereichten Papers ausgewählt.

Unser Online-Magazin

Auf trauer/now, Instagram, facebook und X (ehemals Twitter) präsentieren wir regelmäßig Erkenntnisse, Inspirationen und Lösungswege dazu, wie heilsames Trauern beim Abschied von Menschen gelingen kann.

Der Campus Vivorum

Das Experimentierfeld stellt Strategien, Konzepte und Gestaltungsbeispiele vor, die dazu beitragen, Friedhöfe zum erfolgreichen Bestandteil jeder Kommune zu machen. Auf ca. 6.000 Quadratmetern stellt der Campus Vivorum vor, wie ein Raumgefüge aussehen kann, das die vielfältigen Bedürfnisse von Hinterbliebenen und ihre unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Lebenssituationen berücksichtigt. Der Campus Vivorum zeigt, wie eine psychologisch wirksame, gesellschaftlich nützliche und ökologisch sinnvolle Aufwertung die ökonomische Zukunftsfähigkeit bestehender Friedhöfe steigern kann. Das gemeinsam mit den am Friedhof tätigen Institutionen und Verbänden und dem Büro für Landschaftsarchitektur „Karres en Brands“ geplante und realisierte Experimentierfeld zeigt, wie es gelingt, Friedhöfe für ihre Träger und die dort tätigen Gewerke zukunftsfähig zu machen.

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