Friedhöfe können mehr –
denken wir sie neu: für die Trauernden!
„Hier werden Trauerkultur und Friedhofsentwicklung in die Zukunft gedacht – für jede Gemeinde, für jede Stadt ein enorm wichtiges Thema.“
Matthias Horx
Auch bei pflegefreien Grabformen sollten individuelle Trauerhandlungen künftig direkt am Beisetzungsort Verstorbener erlaubt sein. Denn so können viele Menschen ihre Trauer am besten zum Ausdruck bringen und verarbeiten.
Für viele Trauernde ist es heilsam, ihre Beziehung zu den Verstorbenen am konkretem Beisetzungsort auf einer neuen Ebene weiterzuführen. Vor allem hier empfinden viele Trauernde Rituale als heilsam. Das können gedankliche Zwiegespräche sein oder die Gabe von Briefen, Blumen oder anderen Gegenständen. Dabei jedoch kommt es mit der Zunahme an pflegefreien, oft halbanonymen oder anonymen Beisetzungsformen immer häufiger zu emotional tragischen Konflikten, oft verursacht durch Satzungen, die der Trauerbewältigung im Weg stehen. Dies gilt auch für alternative Beisetzungsorte außerhalb von Friedhöfen, wie beispielsweise Beisetzungswälder.
Das ist die zentrale Erkenntnis der Initiative „Raum für Trauer“. Sie wurde in jahrelanger interdisziplinärer Grundlagenforschung wissenschaftlich erarbeitet und im engen Austausch mit Experten aller am Friedhof beteiligten Gewerke bestätigt.
Wenn kommunale und kirchliche Entscheider dieses Wissen umsetzen, ihren Friedhof also künftig nicht mehr als Ort der Toten, sondern als den besten Ort für die Heilung trauernder Hinterbliebener verstehen, können Friedhöfe einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten – als spürbar positive, heilsame Orte für Menschen in Lebenskrisen. Wir wollen Kommunen und Kirchen dazu ermutigen und befähigen, mit kleinen Änderungen an bestehenden Friedhofskonzepten solche Orte zu schaffen und damit eine bessere Fürsorge für Menschen in Lebenskrisen zu bieten.
Ideeller Träger von „Raum für Trauer“ ist die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal.
Aktuelles
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Auf trauer/now, Instagram, facebook und X (ehemals Twitter) präsentieren wir regelmäßig Erkenntnisse, Inspirationen und Lösungswege dazu, wie heilsames Trauern beim Abschied von Menschen gelingen kann.
Der Campus Vivorum
Das Experimentierfeld stellt Strategien, Konzepte und Gestaltungsbeispiele vor, die dazu beitragen, Friedhöfe zum erfolgreichen Bestandteil jeder Kommune zu machen. Auf ca. 6.000 Quadratmetern stellt der Campus Vivorum vor, wie ein Raumgefüge aussehen kann, das die vielfältigen Bedürfnisse von Hinterbliebenen und ihre unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Lebenssituationen berücksichtigt. Der Campus Vivorum zeigt, wie eine psychologisch wirksame, gesellschaftlich nützliche und ökologisch sinnvolle Aufwertung die ökonomische Zukunftsfähigkeit bestehender Friedhöfe steigern kann. Das gemeinsam mit den am Friedhof tätigen Institutionen und Verbänden und dem Büro für Landschaftsarchitektur „Karres en Brands“ geplante und realisierte Experimentierfeld zeigt, wie es gelingt, Friedhöfe für ihre Träger und die dort tätigen Gewerke zukunftsfähig zu machen.